Published / Publiziert: 08.05.2025
Modellberechnung der Wirkung der Körperhöhe auf die Leistung im Standweitsprung
LINK to the open access publication / LINK zur vollständigen Publikation: DOI: https://doi.org/10.1007/s00608-025-01289-7
Abstract
The standing long jump (SLJ) is an established and easy method for measuring lower limb strength and also correlates with general physical fitness. Jumping performance is measured as the distance from the take-off point (toe position) to the heel at the landing point, with the best result from three attempts usually being used for evaluation. Numerous studies have shown that the distance achieved consists of several components that are significantly influenced by anthropometric factors such as body height and biomechanical parameters such as take-off and landing angles or take-off speed. Model calculations show that, under otherwise constant conditions, greater body height is associated with a slightly increased jump distance. This dependence can lead to systematic distortions in performance assessment, as identical athletic performances are assessed differently depending on body height. Particularly in the case of children and young people, it therefore seems necessary to adapt existing assessment systems in order to ensure equal opportunities and fairness. Taking anthropometric characteristics into account—in particular body height and weight—is an essential step toward avoiding misjudgments and increasing the informative value of sports motor tests.
Zusammenfassung
Der Standweitsprung (SLJ) stellt eine etablierte und leicht durchführbare Methode zur Erfassung der Kraftfähigkeit der unteren Extremitäten dar und korreliert darüber hinaus mit der allgemeinen körperlichen Leistungsfähigkeit. Die Sprungleistung wird als Distanz vom Absprungpunkt (Zehenstellung) bis zur Ferse am Landepunkt gemessen, wobei üblicherweise das beste Ergebnis aus drei Versuchen für die Bewertung herangezogen wird. Zahlreiche Studien belegen, dass die erzielte Weite aus mehreren Teilkomponenten besteht, die maßgeblich von anthropometrischen Faktoren wie der Körpergröße sowie biomechanischen Parametern wie Absprung- und Lande-Winkel oder der Absprunggeschwindigkeit beeinflusst werden. Modellrechnungen zeigen, dass bei ansonsten konstanten Bedingungen eine größere Körperhöhe mit einer leicht erhöhten Sprungweite einhergeht. Diese Abhängigkeit kann zu systematischen Verzerrungen in der Leistungsbewertung führen, da identische motorische Leistungen je nach Körpergröße unterschiedlich beurteilt werden. Besonders im Kinder- und Jugendbereich erscheint daher eine Anpassung bestehender Bewertungssysteme geboten, um Chancengleichheit und Fairness zu gewährleisten. Die Berücksichtigung anthropometrischer Merkmale – insbesondere Körperhöhe und -gewicht – stellt einen essenziellen Schritt dar, um Fehleinschätzungen zu vermeiden und die Aussagekraft sportmotorischer Tests zu erhöhen.